Mai 10, 2016

Wachstum mit Social-Media-Plattformen

Der Herdentrieb

Soziale Netzwerke sind beliebter denn je. Menschen können sich aus ganz unterschiedlichen Gründen dafür entscheiden, ihnen beizutreten. Manche wollen ihre Kunstwerke teilen. Andere haben unbewusst das Ziel, ihr Selbstwertgefühl aufzuwerten, indem sie sich mit entsprechenden Bildern auf den Plattformen repräsentieren. Letzten Endes sind wir soziale Herdentiere, die nach Gemeinsamkeiten und Geborgenheit suchen. Und so rotten wir uns zu Netzwerken zusammen und tun dies auch, weil es vielleicht momentan angesagt ist.

Stichwort Aufmerksamkeit

Warum auch immer wir uns letztlich für das eine oder das andere soziale Netzwerk entscheiden – sie ähneln sich alle in ihrer Struktur und auch in ihrer Funktionsweise, denn sie sollen vor allem Aufmerksamkeit erzeugen und die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich ziehen. Dennoch gibt es einige individuelle Unterschiede, die hier beleuchtet werden sollen. Es kann sich dabei beispielsweise um die Zielgruppe der jeweiligen Netzwerke handeln. Einige Netzwerke bieten eher Messaging-Dienste an, andere wiederum bauen auf Videos und virale Medieninhalte.

Wichtige Kennzahlen

All diese verschiedenen Netzwerke präsentieren Kennzahlen, die relevant sind. Bei Facebook sind es zum Beispiel Facebook Shares, Facebook Video Views und Facebook Post Likes, die besonders relevant sind. Woran das liegt? Dem eigentlichen Usern geben sie ein Gefühl, ob er angesagt oder beliebt ist, ob er eventuell noch mehr posten sollte oder nicht. Doch bei Unternehmen geht es natürlich um viel mehr als das. Sie arbeiten mit anderen Unternehmen und Werbepartnern zusammen, die auch nur bereit sind, so viel zu geben, wie es dem Werbewert eines Unternehmens oder Dienstleisters entspricht.

Der Werbewert

Kurz gesagt: wenn das Unternehmen nur fünf Follower hat, wird es wenig nutzen, nach Werbepartnern zu suchen, die dann Geld bezahlen sollen, sodass ein Produkt an fünf potenzielle Kunden verkauft werden kann. Aus diesem Grund sollte die Anzahl der Follower, beispielsweise aber auch die Anzahl der Facebook Post Likes möglichst hoch sein. Ähnlich verhält es sich mit der Zahl der Facebook Video Views und Facebook Shares. Shares verhelfen einem Unternehmen womöglich zu Ruhm, denn durch die viralen Effekte können sehr schnell echte Gewinner heranreifen. Durch einen Shitstorm wird gleichzeitig aber auch sehr viel kaputt gemacht. Folgende soziale Netzwerke sind im Jahr 2021 besonders relevant:

  • Facebook: 2,7 Mrd. aktive Benutzer im Jahr 2020, Netzwerk ohne wirkliche Altersgruppe. Hier sind Menschen eines jeden Alters vertreten, die sich informieren, dabei aber auch Fake News abgreifen, Videos anschauen und sich über den Facebook Messenger austauschen.
  • YouTube: 2 Mrd. aktive Benutzer im Jahr 2020, Netzwerk von Google, das mit Milliarden Videos zu sämtlichen Themen besticht. YouTube bezahlt bei einer bestimmten Anzahl von Klicks die Kanaltreibenden. Derzeit kann man mit etwa einem Euro für 1000 Zuschauer rechnen. Zusätzlich dazu kann man sich dann auch noch passende Werbepartner suchen.
  • WhatsApp: WhatsApp kann nicht wirklich als soziales Netzwerk gezählt werden und doch spricht der Instant-Messaging-Service, der von Facebook übernommen wurde, vor allem in Deutschland Jung und Alt an. Im Jahr 2020 zählte WhatsApp ungefähr zwei Mrd. aktive Nutzer.
  • Instagram: 1,158 Mrd. User hatte Instagram im Jahr 2020 ungefähr vorzuweisen. Instagram spricht eine ziemlich junge Zielgruppe und Jugendliche an. Das liegt unter anderem an den Stories, die von Snapchat „importiert“ wurden und vor allem bei Teenagern auf viel Zuspruch trifft. Allgemein weiß Instagram durch die Möglichkeit, Bilder zu posten und diese mit beliebigen Filtern auszustatten, zu überzeugen. Mit IGTV hat sich aber auch ein neuer Medienbereich gebildet. Auch in puncto Shopping ist Instagram mittlerweile aktiv.
  • TikTok: 689 Millionen Menschen konnten sich im Oktober 2020 für TikTok begeistern. Eine App, die vor allem Jugendliche und junge Erwachsene in ihren Bann zieht. Die Methode ist recht simpel: angesagte Menschen sollen etwas posten, das anderen gefällt. Das können Musikstücke, Kunststücke oder auch nur das Präsentieren der eigenen Schönheit sein. Teilweise werden die angesagtesten TikTok-User sogar in Villen in den USA festgehalten, damit sie dort angesagte Posts mit überzeugenden Landschaften posten können. Dementsprechend kann man sich vorstellen, wie wichtig TikTok Followers und TikTok Likes für das Ansehen des Portals, aber auch für die handelnden Personen selbst sind.
  • Snapchat: 433 Millionen User verschickten im Jahr 2020 Snaps an ihre Freunde, nahmen sich mit lustigen Filtern auf und erstellten die angesagten Stories. Das Konzept von Snapchat wurde dann teilweise von Instagram und Facebook übernommen, nachdem sich Snapchat weigerte, übernommen zu werden. Auch Snapchat wirbt eine überwiegend junge Zielgruppe an, was auch am sehr spielerischen Design sichtbar wird.
  • Twitter: Man schätzt, dass etwa 353 Millionen Menschen im Jahr 2020 über das Netzwerk Twitter unter anderem bestimmt haben, was Trend war und was nicht. Twitter stürzt sich nicht unbedingt auf eine junge Zielgruppe. Insgesamt geht es um solche, die gerne etwas zu teilen haben, vor allem aber sehen und lesen wollen, was viele Menschen des öffentlichen Lebens, vor allem Politiker zu sagen haben.

Noch mehr Global Player?

Allerdings muss es nicht zwangsläufig bei den angesprochenen Netzwerken bleiben. Vor einigen Jahren war TikTok als Plattform noch gänzlich unbekannt und stieg scheinbar wie Phönix aus der Asche empor. Dass dies nochmals passiert und neue Player aus dem Boden gestampft werden, ist nicht ausgeschlossen. Reddit, Pinterest, Telegram und Co. haben ebenso hunderte Millionen Menschen anziehen können. Auf dem asiatischen Markt gibt es ohnehin sehr viele Unternehmen und Apps, die auf dem europäischen Markt gänzlich unbekannt sind. Für ein Unternehmen bzw. für einen Unternehmer bietet es sich daher immer an, am Zahn der Zeit zu bleiben und somit auch zu verfolgen, welche sozialen Netzwerke gerade im Trend sind und warum dies vor allem auch so ist. Man sollte wissen, welche Inhalte auf welchem Netzwerk aus welchen Gründen gut aufgehoben sind.

Eine Gemeinsamkeit

Letztlich sind die Netzwerke individuell, doch sie haben Gemeinsamkeiten und diese liegen in den schon angesprochenen Kennzahlen. Im Grunde genommen ist es immer dasselbe: es geht um Views, Aufrufe, Likes, vielleicht auch um Follows. Menschen wollen Accounts folgen, kommentieren etwas, teilen etwas, zeigen ihre Emotionen hinsichtlich eines Kanals. Dies mag bei unterschiedlichen Netzwerken unterschiedlich heißen, doch das zugrundeliegende Konzept ändert sich nicht. Grund genug, auf die verschiedenen Zielgruppen zu achten und dafür zu sorgen, dass man Wert auf qualitativ hochwertigen Content legt, den man dann in lustiger oder inspirierender Form auf der richtigen Plattform, vielleicht auch auf mehreren Plattformen teilt. Auf diese Weise sorgt man dafür, dass die Möglichkeiten für das eigene Produkt oder Unternehmen deutlich aussichtsreicher werden.